Das Ende des Anschreibens? Pro und Contra in der digitalen Ära

Zwei Berufstätige sitzen in einem Büro. Einer zeigt auf ein Tablet, das der andere hält. Beide sind in eine Diskussion vertieft.

Das Anschreiben hat eine lange Tradition in der Welt der Bewerbungen. Ursprünglich diente es als Möglichkeit für Bewerber, ihre Persönlichkeit, Motivation und spezifischen Qualifikationen darzustellen und sich von anderen Bewerbern abzuheben. Doch in der digitalen Ära wird die Notwendigkeit von Anschreiben zunehmend in Frage gestellt. Immer mehr Unternehmen und Bewerber stellen sich die Frage: Ist das Anschreiben noch zeitgemäß? Oder gibt es effizientere und modernere Methoden, um Bewerber zu bewerten?
Aktuelle Trends zeigen, dass viele Unternehmen beginnen, auf das Anschreiben zu verzichten und alternative Bewertungsmethoden zu nutzen. In diesem Blogpost beleuchten wir die Vor- und Nachteile von Anschreiben und geben praktische Empfehlungen für moderne Recruiting-Strategien.

Argumente für die Forderung eines Anschreibens

  • Persönlichkeit und Motivation

    Ein Anschreiben bietet Bewerbern die Möglichkeit, ihre Persönlichkeit und Motivation auf eine Weise darzustellen, die ein Lebenslauf allein nicht leisten kann. Hier können Bewerber ihre individuellen Stärken und Interessen hervorheben und erläutern, warum sie sich für eine bestimmte Position und ein bestimmtes Unternehmen interessieren. Dies kann für Personaler wertvolle Einblicke in die Persönlichkeit und die Beweggründe eines Bewerbers geben.

  • Spezifische Qualifikationen und Erfahrungen

    Das Anschreiben ermöglicht es Bewerbern, ihre spezifischen Qualifikationen und Erfahrungen in einem Kontext zu präsentieren, der über die bloße Auflistung im Lebenslauf hinausgeht. Bewerber können erklären, wie ihre bisherigen Erfahrungen sie für die angestrebte Position qualifizieren und wie sie ihre Fähigkeiten in der neuen Rolle einsetzen möchten. Dies kann besonders wichtig sein, wenn es darum geht, spezialisierte Kenntnisse oder eine ungewöhnliche Karriereentwicklung zu erläutern.

  • Unternehmensspezifische Motivation

    Ein gut geschriebenes Anschreiben zeigt, dass sich der Bewerber mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hat und eine spezifische Motivation für die Bewerbung hat. Dies kann ein starkes Signal für Engagement und Interesse sein und dem Arbeitgeber zeigen, dass der Bewerber wirklich in das Unternehmen und seine Kultur passen möchte. Ein Anschreiben kann somit helfen, die Verbindung zwischen dem Bewerber und dem Unternehmen zu stärken.
     

Argumente gegen die Forderung eines Anschreibens

  • Zeitfaktor und Effizienz

    Sowohl für Bewerber als auch für Personaler ist das Anschreiben oft ein zeitaufwändiger Bestandteil des Bewerbungsprozesses. Bewerber müssen Zeit investieren, um jedes Anschreiben individuell zu gestalten, und Personaler müssen diese Dokumente gründlich lesen und bewerten. In einer Zeit, in der Effizienz und Schnelligkeit immer wichtiger werden, stellt sich die Frage, ob dieser Zeitaufwand gerechtfertigt ist.

  • Standardisierte Inhalte

    In vielen Fällen neigen Bewerber dazu, standardisierte und oft inhaltsleere Formulierungen zu verwenden, um den Anforderungen eines Anschreibens gerecht zu werden. Dies führt dazu, dass viele Anschreiben ähnlich klingen und wenig aussagekräftige Informationen liefern. Standardisierte Anschreiben können daher ihre eigentliche Funktion, die Individualität eines Bewerbers hervorzuheben, verfehlen.

  • Alternative Bewertungsmethoden

    Es gibt mittlerweile zahlreiche alternative Methoden, um Bewerber zu bewerten, die möglicherweise effizienter und aussagekräftiger sind als ein Anschreiben. Dazu gehören beispielsweise Arbeitsproben, Online-Assessments oder strukturierte Interviews. Diese Methoden können direkt die relevanten Fähigkeiten und Qualifikationen eines Bewerbers testen und bieten häufig einen objektiveren und praxisnaheren Einblick in die Eignung für eine bestimmte Position.

Bewerberauswahl optimieren

Egal, ob man sich für oder gegen ein Anschreiben entscheidet, ein Bewerbermanagementsystem wie INJOBS kann den Bewerbungsprozess erheblich erleichtern und optimieren. Hier sind einige Möglichkeiten, wie eine solche Software unterstützen kann:

  • Speicherung und Verwaltung von Anschreiben: Mit INJOBS können Anschreiben direkt beim Bewerberprofil gespeichert werden. Dies stellt sicher, dass keine Informationen verloren gehen und dass Personaler später noch einmal auf die Anschreiben zugreifen können, falls Nuancen zwischen Bewerbern den Ausschlag geben.
  • Anpassung des Bewerberformulars: Die Software ermöglicht es, das Bewerberformular individuell anzupassen, sodass zunächst nur die wichtigsten Informationen abgefragt werden. Dies senkt die Hemmschwelle für Bewerber, sich zu bewerben, und sorgt für einen effizienteren Bewerbungsprozess.
  • Effiziente Kommunikation und Zusammenarbeit: INJOBS bietet zentrale Kommunikations- und Kollaborationstools, die es dem HR-Team ermöglichen, alle Bewerberinformationen und -dokumente an einem Ort zu verwalten. Dies verbessert die Transparenz und Effizienz im gesamten Bewerbungsprozess.
  • Automatisierung und Workflows: Die Automatisierung von Routineaufgaben wie der Einladung zu Interviews oder der Versendung von Absagen kann den Arbeitsaufwand erheblich reduzieren und die Effizienz steigern. Zudem können Workflows individuell angepasst werden, um den spezifischen Anforderungen des Unternehmens gerecht zu werden.

Die Entscheidung, Anschreiben zu verlangen, hängt von den individuellen Bedürfnissen und Ressourcen des Unternehmens ab. Für Unternehmen, die Wert auf persönliche Einblicke legen, kann ein Anschreiben sinnvoll sein. Allerdings bieten alternative Bewertungsmethoden wie Arbeitsproben und Online-Assessments eine effizientere Möglichkeit zur Bewerberauswahl. Ein Bewerbermanagementsystem wie INJOBS hilft, beide Ansätze zu integrieren und den Prozess zu optimieren.